Liebesgrüsse nach Moskau

burkhalter_putinRussland und die Schweiz sind gute Freunde. Es ist eine Beziehung, von der beide profitieren. Für die Schweiz ist Russland das einzige ständige Mitglied im Uno-Sicherheitsrat, mit dem es ins­titutionalisiert redet.

Für Russlands Wirtschaft ist die Schweiz lebenswichtig. Mehr als drei Viertel aller russischen Exporte sind Kohle, Öl, Gas und Metalle. 80 Prozent davon wickeln laut Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) Händler in Genf, Lugano TI und Zürich ab. Meist finanziert mit Krediten von Schweizer Banken. Schweizer Händler verkauften 2012 russische Rohstoffe für 292 Milliarden Franken.

Russland sieht die Schweiz als Brückenkopf in Europa. Neutral, nicht EU-Mitglied – ein hilfreicher Partner. Die Schweiz beschleunigte 2012 die Aufnahme Russlands in die Welthandelsorganisation. Russland lud dafür die Schweiz 2013 zum ­G-20-Treffen nach Moskau ein.

Rund 600 Schweizer Firmen betreiben Niederlassungen in Russland, darunter Nestlé, ABB, Swatch, Holcim, Roche und Novartis. 560 Firmen in der Schweiz gehören ganz oder teilweise Russen. Reiche Russen bunkern Milliarden bei Schweizer Banken. Die UBS lockt sie in Moskau, die Credit Suisse zusätzlich in St. Petersburg. Beide sind führend am russischen Kapitalmarkt.

1990 verkauften Schweizer Hersteller Uhren im Wert von einer Million Franken in die ­Sowjetunion. Heute sind es fast 300-mal mehr. Pillen für 100 Millionen Franken exportierten Schweizer Pharmafirmen 2000 in die Uralregion. Heute sind es zehnmal mehr.